Extremolyte sind der Grundstein unseres Erfolgs. Diese natürlichen Moleküle werden von extremophilen Mikroorganismen gebildet, den kleinsten und ältesten Lebensformen der Erde.

Diese Mikroorganismen können unter extremen Umweltbedingungen, beispielsweise starker UV-Strahlung, extremer Hitze oder Trockenheit überleben. Man findet sie in den lebensfeindlichsten Umgebungen der Welt, wie Geysiren, Wüsten, Salzseen oder dem Polareis.

Extremophile Mikroorganismen besitzen einzigartige, natürliche Schutzmechanismen durch die sie trotz extremer Stressfaktoren überleben: Extremolyte sind ausschlaggebend für diese Schutzmechanismen. Sie gehören zu den niedermolekularen Substanzen und stabilisieren biologische Strukturen wie Membranen, Proteine oder Nukleinsäuren und schützen so die extremophilen Mikroorganismen vor den extremen Belastungen ihrer Habitate.

Dank unserer intensiven Forschung konnten wir zeigen, dass die seit Millionen von Jahren bewährten Schutzprinzipien von Extremophilen auch für Mensch und Tier sehr vorteilhaft sind. Deshalb nutzen wir die einzigartigen Eigenschaften von Extremolyten erfolgreich in Medizinprodukten, Kosmetika und Life Science Produkten.

Unser Extremolyt-Portfolio umfasst derzeit Ectoin® (INCI: Ectoin) und Glycoin® natural (INCI: Glyceryl Glucoside).

Einer der am häufigsten vorkommenden Extremolyte in der Natur ist Ectoin®. Es wurde in den 1980er Jahren im Inneren von halophilen (salzliebenden) Bakterien in Wadi El Natrun (Natron Valley), Ägypten, gefunden und ist ein Aminosäurederivat.

Ectoin® hat kosmotrope Eigenschaften. Kosmotrope Moleküle beeinflussen die Stabilität und Struktur von Wasser-Wasser-Wechselwirkungen, wodurch die Struktur von Wasser verstärkt wird. Dadurch werden auch intermolekulare Wechselwirkungen zwischen Biomolekülen (wie Proteinen) stabilisiert. Übertragen auf ein biologisches System bedeutet dies, dass Ectoin® sich selbst, aber auch benachbarte Proteine oder Zellmembranen mit einer schützenden Wasserschicht umgibt. Diese Struktur heißt "Ectoin® Hydro Complex".

Ectoin® selbst interagiert weder mit Proteinen, noch tritt es in Zellen ein. Durch die Bildung und Verstärkung von Wasserschichten auf Zellmembranen und anderen Lipidschichten ist Ectoin® in der Lage, diese Strukturen zu stabilisieren und ihre Fluidität zu unterstützen. Aufgrund dieser Eigenschaft - und das ist der wichtigste Faktor - ist Ectoin® in der Lage, menschliche Epithelien vor Allergenen, UV-Licht, Luftverschmutzung und Feinstaubpartikel, Hitze oder Trockenheit zu schützen. Infolgedessen werden Entzündungen, die aus diesen Stressfaktoren resultieren und verschiedenste entzündliche Reaktionen auf der Haut, in der Nase, Auge und Lunge hervorrufen können, reduziert.

Stellen Sie sich die afrikanische Wüste vor. Kein Tropfen Wasser für Monate - nur Hitze, Dürre, Staub und Sonne. Die Erde ist aufgesprungen und die Pflanzen sind verdorrt. Während der Trockenzeit in der Wüste, die jahrelang dauern kann, sind die Auferstehungspflanzen (z. B. Myrothamnus flabellifolia) dem Verlust ihres gesamten Zellwassers ausgesetzt. Für jede andere Pflanze bedeutet dies normalerweise den Gesamtschaden ihrer Zellstruktur und somit das Absterben. Das Stressschutzmolekül Glyceryl Glucoside (auch Gluco-Glycerin oder Glycerylglucose genannt), welches der Hauptbestandteil von Glycoin® natural ist, hält die Strukturen der Myrothamnus-Pflanze am Leben und schützt diese vor dem Absterben trotz totaler Trockenheit. Sobald dann die Regenzeit beginnt und die Pflanze wieder Wasser zur Verfügung hat, beginnt sie, obwohl verdorrt und trocken, plötzlich wieder an zu ergrünen.

Wir stellen Glycoin® natural als puren und natürlichen Wirkstoff her, das heißt es enthält nur das natürliche Stereoisomer, welches als Stressschutzmolekül in der Auferstehungspflanze und Blau-Grün Alge ("Spirulina") zu finden ist. Im Gegensatz zu Ectoin®, einem Aminosäurederivat, ist Glyceryl Glucoside ein Zuckerderivat.

Der Wirkmechanismus von Glyceryl Glucoside, dem Hauptbestandteil von Glycoin® natural, ist gut erforscht: Bei extremer Trockenheit verhindert der Wirkstoff die Zerstörung von Zellmembranen und Wänden. Wenn das Wasser in der Pflanze verschwindet, kommen die Oberflächen den Membranen sehr nahe, was z.B. zu einer Umstrukturierung der Zellmembranen (von der Flüssigkeit bis zur Gelstruktur) und Entmischen von Membrankomponenten (siehe Bild auf der linken Seite) führt. Wenn die Pflanze rehydriert wird können die natürlichen Strukturen der Zellen nicht wiederhergestellt werden und die Pflanze ist tot.

Ist während der Dehydrierung Glyceryl Glucoside zwischen den Zellmembranen vorhanden, wird die Annäherung und damit die physikalischen Belastungen, die eine Umstrukturierung der Zellmembranen verursachen (Lipidflüssigkeit-zu-Gel-Phasenübergänge), begrenzt und verhindert. Das bedeutet, dass die Zellmembranen auch bei extremer Trockenheit eine gesunde Struktur behalten können - dank Glyceryl Glucoside.